" Mein Austauschjahr in den USA: Track & Field

Dienstag, 10. Juni 2014

Track & Field

Nach einem kalten und, mit Ausnahme von ein wenig Workout im Fitnesscenter, sportlosen Winter hatte ich mich dazu entschieden, dem Track & Field Team beizutreten. Auf deutsch bedeutet das soviel wie Leichtathletik, mit Track sind alle Laufdisziplinen gemeint auf der Bahn, also dem Track, und Field sind Diziplinen wie Kugelstossen, Diskus, Weit-, Stab-, und Hochsprung.
Ich war schon immer relativ schnell, aber nie Top, aber mein Hostbruder Logan hat mich dazu ermutigt, dem Team beizutreten. Die Saison startete als Inside Workout da wir einen sehr langen und vor allem verschneiten Winter hatten und das Football Stadion weiss überdeckt war. Generell verbrachten wir den Saisonanfang mit Konditionstraining, wir wollten schliesslich in Form kommen.
Die 4x800m Staffel vor dem Rennen, im Hintergrund unser Stadion halb leer (Track ist nicht so populär wie Football) :)
Als es grüner wurde, es war immer noch grausam kalt, starteten wir mit dem Aussentraining. Jeden Tag nach der Schule hatten wir Practice. Weil wir so viele Tage verpasst hatten im Winter, verlängerte das Schulkommitee die Tage von Februar bis Mai um je eine Stunde, das heisst anstelle von 15:10 hatten wir bis um 16:10 Unterricht, jede einzelne Schulstunde wurde dabei um 5-10 Minuten verlängert. Wir hatten dennoch Track Practice von 16:30 bis 18:00 oder länger. Manchmal war das ganz schön hart, denn die Tage waren sehr lange und wir kamen nicht vor halb sieben nach hause.



Ein Bild, das jemand von mir gemacht hat.  (Ich weiss auch nicht, warum ich so finster schaue)
Wir hatten einen sehr guten Coach. Er war zwar von der alten Schule aber er hatte die genau richtige Haltung. Coach Kuhn war einer, den man um Rat fragte, falls man private Probleme hatte. Jeden Tag hatte er eine kleine Rede gehalten, hat uns motiviert und übers Leben geredet. Es war immer sehr interessant ihm zuzuhören. Ihn interessiert ihn nicht wie oft wir gewinnen, mehr das wir uns selbst besiegen und besser werden. Er war einer der besten Coaches die ich je hatte und ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er für uns getan hat. Meine unerwarteten Erfolge habe ich ihm zu verdanken.

Mein erstes Rennen diese Saison, der 100m Dash. (Ich wurde dritter)
Ich war ein guter Sprinter, aber leider lässt der Coach nur die besten 4 in jedem Event Varsity rennen, und ich als Nummer 5, 6 oder 7 rannte mit den vier nächstschnellsten Sprinter nur JV. Ich war aber trotzdem zufrieden, denn ich hatte mich im Team der etwa 100 Jungs und Mädchen etabliert und mir einen JV Stammplatz erarbeitet. Ich hätte nie gedacht, dass ich auch an Meets teilnehmen werde und auch mithalten kann, und war überrascht, in gleich drei Events oder Disziplinen dabeizusein.  Unglücklicherweise hatte diese Saison sehr wenige Meets, und die Auswärtsmeets waren bis auf zwei nur für Varsity. Von den 9 Meets hatten 6 auch JV Rennen, die beiden die auswärts waren wurden wegen dem Wetter abgesagt. Insgesamt nahm ich an vier Meets teil. Ich rannte an allen 100m Dash, 200m Dash und 4x100m Staffel. Ich war sogar in der Lage, ganz vorne mitzureden. Ich hatte mehrere Podestplätze und konnte jede Disziplin je einmal gewinnen. Ich wurde im Laufe der Saison immer besser und verbesserte meine Zeiten ständig. Die Krönung war, dass ich im letzten Rennen meiner High School Track & Field Karriere, dem 200m Dash, in Varsity mitrennen konnte. Ich hatte mir das hart erarbeitet, und war überglich, nach dem vorherigen Meet eine so gute Zeit gerannt zu haben, dass  es für die Top 4 reichte. Ich wurde letzter, was nicht anders zu erwarten war, aber ich hatte es genossen mit den ganz guten mitzurennen. Einer des gegnerischen Teams war sogar so gut, dass er sich regelmässig für State, also die Indiana Finals, qualifizierte. Ich hätte mir kein besseres Ende meiner Track Karriere vorstellen können, als mit den ganz guten ins Ziel zu kommen, ich hatte sogar meine bisherige Bestzeit gelaufen.

110m Hürden, 

Danach gar es noch ein weiteres Meet, das Sectionals Meet. Es war das erste von den drei Finals. Danach folgten Regionals und State. Ich freute mich sehr, als ersatzläufer für das 4x100m Staffel Team dabeizusein. Unser Track Team ist nicht schlecht, aber wir haben keine Chance gegen die richtig guten Schulen. Da gibt es viele Athleten, die aussehen wie Usain Bolt und mit 10.8 Sekunden ist einer sogar knapp eine Sekunde langsamer als der Jamaikanische Weltrekordhalter. Unser rein weisses 4x100 Team hatte keinen Stich, aber das 4x800m Team konnte sich für die Regionals qualifizieren. Ebenfalls hat es ein 1600m Läufer an die Regionals, ein 800m Läufer sogar bis ans State geschafft. Jener ist so gut, dass er für ein College rennen wird nächstes Jahr.

Auch wenn man gerade nicht rennen muss, ist ein Meet jede Menge Spass

Dies ist ein kleiner Post über meine Track Saison. Ich liebte es sehr, und entdeckte, dass ich nicht mal so schlecht bin im rennen und es sogar noch gerne mache. Jedes einzelne Training machte mir Spass, und ich bin stolz, einem so tollen Team angehört zu haben. Auch wenn ich nur 4 Meets rennen konnte, war es doch mehr als ich gedacht hatte, und ich werde diesen Frühling nie vergessen! Es gab auch dieses Mal eine Senior Night und ein Track Bankett, aber darüber habe ich bereits im Football Post berichtet.

Ich versuche, in den nächsten Tagen ein bisschen mehr zu schreiben, es ist nämlich viel passiert. Bis zum nächsten Mal also!

Nach dem Bankett mit den Long Distance Läufern (800m, 1600m, 3200m..)

Ein Selfie am letzten Schultag nach dem Training


NCC Chanpionship Team Foto. Ich bin mit der dunkelgrünen Jacke einer der wenigen ohne Team Pulli
(im Hintergrund ist das schwarze Berries Zelt, welches wir zu Auswärtsmeets mitnehmen)

Die riesigen Senior Posters werden an jedem Home Meet aufgehängt. (sie sind etwa 1.40m lang)

Foto mit Coach Kuhn







1 Kommentar:

  1. Ich muss dir nun mal einen Kommentar für diesen tollen Bericht hinterlasen! Du schreibst echt angenehm und hast mich ermutigt das Abenteuer Amerika ebenfalls in ANgriff zu nehmen! Weiter so.

    Beste Grüsse Maik

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