" Mein Austauschjahr in den USA: New York

Freitag, 9. August 2013

New York

Am Mittwochmorgen um sechs war es so weit. Ich verliess mit meinem ganzen Gepäck mein Zuhause und fuhr mit meiner Familie zum Flughafen Zürich. Nachdem ich eingecheckt hatte, war es an der Zeit mich von meinen Eltern und meiner Schwester zu verabschieden. Aber der Abschied fiel uns allen nicht so schwer, denn wir hatten genug Zeit, um uns auf diesen Moment vorzubereiten, und wir wussten, dass er kommen würde. Ich reiste mit fünf schweizer Austauschschülerinnen, mit denen ich bereits über Whatsapp ein bisschen geschrieben hatte und wir trafen uns nach dem Abschied im Starbucks, natürlich alle mit dem INTO T-Shirt, von wo aus wir zusammen durch die Gepäckkontrolle und den Zoll gingen.
Das Flugzeug startete mit einer kleinen Verspätung, aber alles verlief ohne Zwischenfälle.
Der Flug war angenehm, ich schaute zwei sehr gute Filme, 'Argo' und 'Cloud Atlas', und unterhielt mich mit den anderen, Nach neun Stunden landeten wir schliesslich in Newark, einem hässlichen Flughafen in New Jersey. Nach dem Baggage Claim wurden wir von einer kleinen INTO Gruppe empfangen. Leider lief irgendetwas schief, sodass wir geschlagene vier Stunden warten mussten bis alle anderen Austauschschüler aus ganz Europa ankamen, insgesamt über 80, und wir in die vier (!) Cars einsteigen konnten, welche uns zum Hotel brachten.

Unser Youth Hostel an der Amsterdam Avenue
Unser Hotel ist ein schönes Gebäude, zwei Blocks vom Central Park entfernt, ziemlich gut gelegen in Manhattan. Nach der Ankunft bezog ich mein Zimmer mit drei weiteren Jungs, einem Spanier, einem Holländer und einem Italiener - wie das Youth Hostel und die Stadt selber, unser Zimmer war multikulturell.
An diesem Abend waren wir alle nicht mehr zu gebrauchen. Nach einem 24 Stunden Tag war es auch verständlich, dass wir alle schliefen wie kleine Babys. Am nächsten Morgen fing unser Camp erst richtig an. Nach dem Frühstück wurden wir in Gruppen von etwa 15 bis 20 Leuten eingeteilt. Mit meiner Gruppe spazierten ich ein bisschen durch den Central Park, aber weil es zu Regnen anfing änderten wir das Programm und gingen bei Macy's shoppen. Ich kaufte wegen dem schweren Koffer nur leichte T-Shirts. Für Marken, die bei uns über 100,- kosten, bezahlte ich in New York weniger als 30 Dollar!
Am Abend gingen wir zum Times Square. Es war immer noch ein wenig regnerisch, ich musste dementsprechend aufpassen auf meine Kamera, aber es war wunderschön. Egal welchen Bildausschnitt, diese Leuchtreklamen und gigantischen Displays sind einfach auf jedem Bild fotogen! Übrigens: Der Times Square hat sich zu einer so grossen Touristenattraktion entwickelt, dass das Baugesetz erfordert, dass alle Gebäude bis zu einem bestimmten Grad mit Werbetafeln bedeckt sein müssen!

Times Square - Das pulsierende Zentrum der Stadt
Der zweite Tag war von morgens bis abends voll mit Programm. Wir mussten alle früh aufstehen, denn direkt nach dem Frühstück wurden wir mit einem gelben Schulbus zum Touristenhafen gefahren, von wo aus die grossen Fähren zu Liberty Island fahren. Es war sehr heiss, aber man konnte sich mit eiskaltem Wasser der Strassenhändler abkühlen. Als die Into Campleader unsere Tickets besorgt hatten, mussten wir alle eine riesige Halle durchqueren und die "Airport Style Security" Prozedur über uns ergehen lassen, inklusive Schuhe ausziehen. Aber als wir schliesslich ablegten wurden wir mit einer sehr beeindruckenden Aussicht auf die Manhattan Skyline belohnt, die Fähre machte sogar einen kleinen Umweg, sodass wir die Freiheitsstatue aus allen möglichen Perspektiven zu sehen bekamen.

Lady Liberty vor einer wunderschönen Kulisse 
Nach zwei Stunden ausführlichen Spaziergängen kreuz und quer über die Insel, unzähligen Fotos und tollen Ausblicken, ging es wieder zurück aufs Festland. Der nächste Hotspot auf unserer Liste war das Financial District. Es war beeindruckend, zwischen all diesen gigantischen Wolkenkratzern hindurchzulaufen. Ein Zwischenstopp auf unserer Tour gebührte dem Bronzebullen an der Wall Street. Der Legende nach soll dieser während der Great Depression auf magische Art und Weise erschienen sein, um die Amerikaner an die immer noch gewaltige Finanzkraft zu erinnern, und den Leuten so wieder Hoffnung zu geben, die Wirtschaft sei noch intakt.


Man fühlt sich sehr klein in den Häuserschluchten New Yorks
Vom Financial district liefen wir weiter in die Stadt hinein und kamen so langsam in die Stadtviertel Little Italy und Chinatown. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, sodass wir nur kurze Blicke in diese sehr kulturellen Strassen werfen konnten. Aber es ist sehr spannend, wie sich das ganze Umfeld ändern kann, während man nur ein paar Blocks weiter geht.
Am Ende des Chinatown befindet sich der Soho, ein künstlerisches Szeneviertel, in dem sich eine lange Shoppingmeile mit vielen internationalen Modeläden befindet. Wir gingen ein bisschen shoppen, hatten aber kaum Zeit, denn die Geschäfte, die wir besuchen wollten, waren weit entfernt.

Die Strassen des SoHo sind voller Sightseeingbusse
Nach dem Abendessen in der Jugendherberge fuhren wir mit der Metro an einen tollen Insider Hotspot in Brooklyn. Es ist eine kleine Promenade mit vielen Bänken, von welchen man wunderbar die Skyline bewundern konnte. In der Nacht ist sie sogar noch schöner als am Tag, denn wenn man die Millionen Lichter sieht weiss man, warum man New York "Die Stadt die niemals schläft" nennt. Die Aussicht war wunderschön und ein tolles Ende dieses langen Tages.

Die schönste Skyline der Welt
Am dritten Tag besuchten wir ein weiteres Highlight: die Aussichtsplattform Top of the Rock. Sie ist auf dem Dach des GE-Buildings des Rockefeller Centers, einem eigentlich nicht besonders speziellen Gebäude, das aber wegen seiner Location und der einzigartigen Aussicht sowohl auf den Central Park als auch auf das Empire State Building und Lower Manhattan zu einem sehr beliebten Touristenziel geworden ist. Die wohl bekannteste Fotografie des Rockefeller Centers zeigt ein paar Bauarbeiter auf einem Stahlträger sitzend hunderte Meter über Manhattan, während sie ihren Lunch essen. Am Eingang des Highspeed Fahrstuhls hat es ein kleines Fotostudio, wo man "Lunch atop a Skyscraper" nachstellen kann. Danach ging es rauf auf das siebzigste Stockwerk. Obwohl das Wetter nicht perfekt war genossen wir die einzigartige Aussicht auf New York. Ich konnte mich nicht sattsehen an all den Wolkenkratzern und Häuserschluchten.


Am Nachmittag gingen wir ein weiteres Mal zum Times Square, kaufte ein paar Souvenirs und gingen in ein paar Läden für die wir letztes Mal keine Zeit gehabt hatten, wie den M&M's Store. Danach hatten wir schliesslich freie Wahl über das Programm. Manche gingen ins Kino, andere nochmals zum SoHo. Ich ging mit ein paar anderen zur 5th Avenue, weil wir da noch nie waren. Sie ist die Einkaufsstrasse schlechthin, alle bekannten und grossen Mode- und Luxuslabels sind vertreten. So waren wir beispielsweise bei Abercrombie & Fitch, GAP und vielen mehr. Ein ganz besonderes architektonisches Juwel ist der Apple Store gleich beim Central Park. Er ist aufgebaut wie das Louvre in Paris, nur anstatt einer Pyramide ist da ein grosser Glaswürfel. Das eigentliche Geschäft ist unter der Erde. Auch wenn man nichts kaufen will, so sollte man diesem speziellen Gebäude dennoch einen Besuch abstatten.
5th Avenue - Ich stand noch mitten auf der Strasse als die Taxis losfuhren
An unserem letzten Abend in New York gab es ein kleines Abschiedsessen im Garten des Youth Hostels. Selbst da lernte ich noch neue Leute kennen, und wir alle verbrachten noch ein paar gemütliche Stunden zusammen. Irgendwann mussten wir uns aber alle verabschieden und gingen unsere Koffer packen.  Am nächsten Morgen gab es nämlich drei Busse. Der erste um 4 Uhr, der letzte um 9. Ich hatte Glück und war im zweiten, um sieben Uhr eingeteilt. Die Leute, die nicht in meinem Bus sassen, sah ich an diesem Abend zum letzten Mal.
Ich hatte genügend Zeit um zu duschen, aber dennoch musste ich an diesem Morgen schnell machen. Es gab ein kleines Take Away Frühstück bevor wir alle in den Bus einstiegen. Wir fuhren zum kleinen Flughafen LaGuardia, nördlich von Brooklyn. Auf der Fahrt konnten wir noch ein letztes Mal die Skyline bewundern.
Das Einchecken ging rasch weil der Flughafen so klein war. Aber ich musste trotzdem einige Sachen aus meinem Koffer nehmen - offenbar habe ich zu viel eingekauft. :) Ich hatte also zusätzlich zu meinem kleinen Koffer und meiner Laptoptasche ein drittes Handgepäckstück, eine Tüte mit den Dingen die ich rausnehmen musste, aber ich hatte keine Probleme, damit durch die Handgepäckkontrolle zu kommen. Dort wurde ich das erste Mal in meinem Leben per Ganzkörperscanner "durchleuchtet" (Gottseidank habe ich keine Piercings). Aber warum scannen die einen auf einem Inlandsflug und nicht bei der Einreise in die USA, wo die doch Angst vor Ausländern haben? Jedenfalls lief abgesehen davon, dass ich "overweighted" war, alles wie am Schnürchen. Nach knapp 5 Tagen New York war es Zeit, "Goodbye" zu sagen. Ein paar Stunden später traf ich meine Gastfamilie. (Bald kommt mehr über meine Gastfamilie und Logansport!)

1 Kommentar:

  1. Herrliche Bilder! Rufen einem alte Erinnerungen ins Gedächnis. :-)

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